Organspende immer wieder zum Thema machen!

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Heute habe ich für die Zustimmungslösung zur Organspende gestimmt. Auch die Mehrheit meiner Kolleginnen und Kollegen im Deutschen Bundestag hat sich so entschieden.

Ich persönlich habe einen Organspendeausweis. Ich bin bereit, ohne Einschränkungen Organe und Gewebe zu spenden. Doch für mich ist klar: wir dürfen niemanden zu dieser Entscheidung zwingen! Die Widerspruchslösung wäre aus meiner Sicht der falsche Weg gewesen. Wenn ich nichts sage, wird das als „Ja“ gewertet, dann dürfen mir Organe entnommen werden? Das passt für mich nicht in eine freie Gesellschaft aus freien Menschen. Freiheit bedeutet doch, eigenständig eine bewusste Entscheidung treffen zu können. Ich will nicht, dass Menschen der Einschränkung ihrer Freiheit widersprechen müssen, weil der vormundschaftliche Staat schon einmal vorab für sie und über sie hinweg entschieden hat!

Noch dazu: Eine Einwilligung, ein klares „Ja“, ist eindeutig. Schweigen aber ist nicht eindeutig. Hat er oder sie es vielleicht schlicht und ergreifend vergessen? Das Thema verdrängt? Es nicht genau durchblickt?

Worin sich aber nun glaube ich alle einig sind: Es muss weitaus stärker und beständiger, breit und öffentlichkeitswirksam über Organspende informiert und zur Spende aufgerufen werden. Dieses Thema müsste eigentlich dauerpräsent sein! Das Ziel muss sein, so viele Menschen wie möglich davon zu überzeugen, sich als Spender eintragen zu lassen.

Weitere Fragen, die sich dringend stellen: gibt es genug Kliniken, gibt es überall genug ausgebildetes Personal, das Organentnahme und Transplantation durchführen kann? Zentrale Akteure wie Kliniken, Kassenärztliche Vereinigungen, Krankenkassen aber natürlich auch ganz besonders die Politik sind  gefragt, hier für bestmögliche Vernetzung und Verbesserung der Rahmenbedingungen zu sorgen.