Zu Beginn dieser Woche hatte ich die Gelegenheit, mit Auszubildenden und Ausbildern der Altenpflege aus dem Kreis Düren, die mich und meine Bundestagskollegin Claudia Moll in Berlin besucht haben, über die Situation in der Pflege zu sprechen. Pflegerinnen und Pfleger leisten einen unschätzbar wichtigen Dienst am einzelnen Menschen und an der Gesellschaft. Darum darf es nicht sein, dass sie gestresst, überlastet und unterbezahlt ihre wertvolle Arbeit leisten müssen.

Es ist deshalb ein großer Erfolg, dass der Bundestag heute das Pflegepersonalstärkungsgesetz (PpSG) verabschiedet hat. Damit verbessern wir spürbar und zeitnah die Situation in der Pflege für Pflegekräfte, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen.
Die Verbesserungen werden sich auch bei uns im Kreis Düren bemerkbar machen.
Das Gesetz wird dafür sorgen, dass mehr Personal eingestellt wird, dass Pflege besser bezahlt wird und dass sich die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern. Die SPD hat erfreulicherweise in den Verhandlungen noch weit mehr erreichen können, als im Koalitionsvertrag mit der Union zunächst vereinbart war. Damit kommt der Pflege endlich der Stellenwert zu, den sie verdient hat – denn wir alle wollen uns doch im Bedarfsfall darauf verlassen können, gut gepflegt zu werden.
Wir verbessern sofort die Personalausstattung in der Krankenhaus-Pflege. Künftig wird jede zusätzliche und jede aufgestockte Pflegestelle am Bett vollständig refinanziert. Hierfür gibt es keinen Deckel, sodass wir mit einer deutlichen Personalaufstockung rechnen. Außerdem werden künftig Tarifsteigerungen für das Pflegepersonal im Krankenhaus vollständig refinanziert.
Mit der Auslagerung der Pflegekosten aus den Fallpauschalen sorgen wir für eine vollständige Kostenerstattung und mehr Transparenz.
Für Krankenhäuser wird der Strukturfonds für weitere vier Jahre bis 2022 fortgesetzt, so dass jährlich 500 Mio. Euro für strukturverbessernde Vorhaben aus dem Gesundheitsfonds zur Verfügung gestellt werden. Anstelle des Pflegezuschlags werden 200 Mio. Euro in die Landesbasisfallwerte überführt und kommen damit allen Krankenhäusern zugute. Weitere 50 Mio. Euro werden für die Förderung von bedarfsnotwendigen Krankenhäusern in ländlichen Regionen bereitgestellt.
In der Altenpflege werden 13.000 zusätzliche Stellen von den Krankenkassen finanziert. Pflegebedürftige werden hierfür finanziell nicht weiter belastet. Zur Finanzierung werden 640 Mio. Euro on den Krankenkassen bereitgestellt.
Die SPD hat durchgesetzt, dass endlich auch bei der Honorierung der häuslichen Krankenpflege Tariflöhne von den Krankenkassen anerkannt und bezahlt werden müssen.
Pflegende Angehörige und Pflegebedürftige werden schnell Verbesserungen im Alltag spüren. Fahrtkosten für ambulante Behandlungen für pflegebedürftige oder behinderte Patienten gelten künftig generell als genehmigt. Es entfällt das langwierige Genehmigungsverfahren. Das ist eine echte Erleichterung für die Betroffenen.
Pflegende Angehörige können künftig nach ärztlicher Verordnung eine stationäre Rehabilitation in Anspruch nehmen. Der zu Pflegende kann entweder in der Rehaklinik betreut werden oder die Krankenkasse muss für die Zeit des Aufenthalts eine Versorgung koordinieren. Wir rechnen damit, dass künftig mehr pflegende Angehörige die Möglichkeiten der Reha nutzen.