„Bezahlbarer Wohnraum wird im Kreis Düren immer drängender“

Rund 60 Bürger und Politiker waren der gemeinsamen Einladung der SPD im Kreis Düren zur Veranstaltung „Bezahlbarer Wohnraum im Kreis Düren“ in das Bürgerhaus Düren-Ost gefolgt. „Die Frage nach bezahlbarem Wohnraum wird auch im Kreis Düren immer drängender“, betonte der SPD-Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete für den Kreis Düren Dietmar Nietan in seiner Begrüßung. Schon jetzt sei es für viele Menschen schwierig, eine passende bezahlbare Wohnung zu finden. „Wir dürfen die Hände nicht in den Schoß legen, sondern müssen im Kreis Düren bezahlbaren Wohnraum schaffen“, forderte Sozialdemokrat Nietan.  

In der folgenden Diskussion mit zwei geladenen Experten und dem Publikum stand im Vordergrund, was die Kommunen konkret machen können, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Michael Sachs, Koordinator des „Bündnisses für Bezahlbares Wohnen und Bauen“ des Bundesbauministeriums und ehemaliger Staatsrat für Bauen in Hamburg, gab praktische Tipps. Er schlug vor, bei jedem Bauvorhaben eine Quote, zum Beispiel 30%, für geförderten Wohnungsbau einzuführen. Dies könne bei Grundstücksverkäufen, bei Befreiungen oder bei Genehmigungen nach §34 Baugesetzbuch mit privaten Bauherren über städtebauliche Verträge vereinbart werden.

Jochen Ott, stellvertretender Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion mit Zuständigkeit für Wohnen und Bauen, erklärte, dass der soziale bzw. geförderte Wohnungsbau seit den 90er Jahren in vielen Bundesländern systematisch heruntergefahren und als „Wohnen für Asis“ herabgewürdigt wurde. NRW habe aber die Förderung in Form von Tilgungszuschüssen sogar von 800 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro erhöht. Ott berichtete von einer Auswertung der statistischen Landesamtes, dass im Kreis Düren bis 2020 zwischen 7.500 und 8.000 Wohnungen gebaut werden müssen, um den Bedarf zu decken.

Die anschließende Diskussion mit dem Publikum wurde lebhaft geführt. Die Geschäftsführerin der regionalen Armutskonferenz in Düren, Dagmar Becker, sprach davon, dass es vor allem Singles und große Familien schwer haben, im Kreis Düren günstigen Wohnraum zu finden. Peter Koschorreck, Vorsitzender des städtischen Ausschusses für Bauen und Verkehr berichtete, dass der „Dürener Bauverein“ nun auch wieder in den geförderten Wohnungsbau investiert.

Im Schlusswort der Veranstaltung berichtete der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Josef-Johann Schmitz davon, dass die SPD-Kreistagsfraktion in diesem Jahr einen Antrag zum geförderten Wohnungsbau eingebracht hat, der auch einstimmig verabschiedet worden ist. Er zeigte sich zuversichtlich, dass es ein kommunales Bündnis für bezahlbaren Wohnraum geben wird.