
Einen nicht alltäglichen Praktikanten konnten die Erzieherinnen in der Kita „Spatzennest“ in Gürzenich begrüßen. Der Dürener Bundestagsabgeordnete Dietmar Nietan (SPD) hat in der Kindertageseinrichtung der Arbeiterwohlfahrt ein Kurzpraktikum absolviert, um sich mit den Herausforderungen im Alltag der Erzieherinnen und Erzieher vertraut zu machen.
„Auch wenn es nur ein Vormittag war, konnte ich viele wichtige Eindrücke sammeln“ lautete das Fazit von Nietan. Vom gemeinsamen Morgenkreis, zum Kräuterquark herstellen und mit den Kindern „Mensch-ärgere-Dich-nicht“ spielen und vieles mehr – der Abgeordnete wurde in alle Facetten der Erziehungsarbeit einbezogen. Auch konnte Nietan einen Einblick in die Arbeit der Kita als Familienzentrum und in die individuelle Sprachförderung von Kindern nehmen.
„Mir hat die Arbeit mit den Kindern große Freude gemacht. Und es ist immer gut, einen praktischen Einblick in die alltägliche Arbeit von Erzieherinnen zu bekommen“, betonte der Abgeordnete. Gegenüber der kommissarischen Leiterin Sabine Berg und dem AWO-Kreisvorsitzenden Karl Schwarz fand Nietan anerkennende Worte für die Erzieherinnen: „Ich konnte spüren, wie hier mit hoher Professionalität und viel Leidenschaft Kinder gefördert werden. Für die Erzieherinnen ist ihre Arbeit nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung“, lobte Nietan das Engagement.
In der Kita würden die Kinder die Grundlagen für ihre weitere Entwicklung beigebracht bekommen. Frühe Förderung sei enorm wichtig. Hier bewahrheite sich der Spruch: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, bringt es Nietan auf den Punkt. „Eine Kita ist heute eine altersgerechte Förder-, Erziehungs- und Bildungsstätte in einem“, so Nietan.
Aus diesem Grunde befürworte er auch die Aufwertung der Ausbildung und des Berufsbildes der Erzieherinnen und Erzieher. „Das schließt für mich ausdrücklich eine bessere Bezahlung ein“, unterstrich der Sozialdemokrat. Die Länder und auch der Bund seien in der Pflicht, für die frühkindliche Erziehung mehr Geld in die Hand zu nehmen und ihr eine größere Priorität einzuräumen.
Offen sprach Nietan auch an, dass viele Flüchtlingskinder traumatisiert seien, und einer intensiven Betreuung bedürfen, wenn sie demnächst in die Kindergärten und Schulen kommen. „Damit die Integration der oftmals traumatisierten Flüchtlingskinder gelingt, müssen die Kitas und Schulen dementsprechend mit Personal ausgestattet werden“, fordert Nietan.