Lehrstunde bei der Jülicher Tafel

Bei der Lebensmittelsausgsbe der Jülicher Tafel

„Es ist wirklich bemerkenswert, mit welchem Engagement die Mitglieder der Tafel hier großartige ehrenamtliche Arbeit leisten“, zeigte sich der Bundestagsabgeordnete Dietmar Nietan (SPD) über die Hilfe bei der Jülicher Tafel beeindruckt.

Nietan war gekommen, um Wertschätzung für die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer zu zeigen, deren Engagement große Strahlkraft besitzt. „Ich bin hier, um zuzuhören, mitzumachen und vielleicht auch ein wenig dazuzulernen“, so Nietan, bevor er sich die orange Schürze überzog und hinter der Theke bei der Lebensmittelausgabe mithalf.

Die Jülicher Tafel bietet all jenen Menschen in finanzieller und sozial schwieriger Lage die Möglichkeit, sich kostengünstig mit Lebensmitteln zu versorgen. Drei Mal in der Woche findet die Ausgabe statt und auch dieses Mal waren an die 60 Personen gekommen. „Das was die Tafeln hier in Jülich aber auch in ganz Deutschland machen, ist eine sehr wichtige Arbeit“, stellte Nietan fest, als er im Anschluss mit dem Vorstand der Jülicher Tafel zusammensaß und sich über die Hintergründe ihrer Arbeit informierte.
„Aber es ist auch beschämend, dass es in einem der reichsten Länder der Erde Tafeln überhaupt geben muss“, meinte Sozialdemokrat Nietan. „Ein Land, in dem immer mehr Menschen auf die Hilfe von Tafeln angewiesen sind, kann bei weitem nicht so gut dastehen, wie manches es uns so gerne glauben machen möchten. Es gibt im Gegenteil noch eine Menge an Aufgaben, die es anzupacken und zu erledigen gilt, um Deutschland nicht nur für die oberen Zehntausend auf einen guten Weg zu bringen.“ Bestätigt sah sich Nietan in seiner Auffassung, durch die sozialpolitischen Themen, die im Mittelpunkt des Gesprächs mit dem Tafel-Vorstand standen. Hier ging es vor allem um die drängenden Fragen von Mindestlöhnen, über die Zweiklassenmedizin bis hin zur Altersarmut. Themen, von denen die meisten Kunden der Tafel direkt betroffen sind und die nicht selten auch einen Grund für ihren Besuch darstellen.