


Fr, 24. Aug. 2012
Dürener Nachrichten / Lokales / Seite 12
Anne-Frank-Gesamtschule in Mariaweiler verfügt dank des Kooperationsprojektes Schule (er)lebt Forschung über ein hochmodernes Biologie-Labor. Davon werden auch andere Schulen profitieren.
Von Dietmar Engels
Düren. Junge Menschen für die Naturwissenschaften und die Technik zu begeistern das ist das Ziel des Kooperationsprojektes Schule (er)lebt Forschung zwischen der Anne-Frank-Gesamtschule in Düren-Mariaweiler und dem Schülerlabor JuLab des Forschungszentrums Jülich. Im Vordergrund stehen das selbstständige Experimentieren und die enge Verknüpfung von Schule und Forschung. Gestern wurde das modernisierte Biologielabor der Anne-Frank-Gesamtschule vorgestellt, das auch anderen Schulen zur Verfügung stehen soll. Der Energieversorger RWE unterstützt das Projekt mit einem fünfstelligen Betrag, dessen genaue Höhe nicht bekannt gegeben wurde. Angeschafft wurden moderne (und teure) Geräte wie etwa ein Spektralfotometer und die nötigen Dinge für zeitgemäßes mikrobiologisches Arbeiten. Darüber hinaus wurden mobile Experimentierkoffer entwickelt, mit denen bald auch Schülerinnen und Schüler anderer Schulen spannende Versuche durchführen können.
Hans-Willi Stollenwerk, Leiter der Gesamtschule, dankte allen, die an der Realisierung des Projektes Anteil haben, darunter auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Dietmar Nietan, der vier Jahre für die Realisierung gekämpft hat. Moderner Unterricht in den Naturwissenschaften ist heutzutage ein Muss. Die Wirtschaft und die Forschungseinrichtungen brauchen dringend wissenschaftlichen Nachwuchs, damit Deutschland seine führende Rolle auf diesem Gebiet behält und noch weiter ausbauen kann.
Stollenwerk wies darauf hin, dass das moderne Labor nicht nur seiner Schule gehört: Es wäre aus Kostengründen gar nicht möglich, alle weiterführenden Schulen mit solchen Einrichtungen auszustatten. Zusammenarbeit und gemeinsame Nutzung sind deshalb gefragt. Karl Sobotta, Leiter des JuLab: Es ist das Besondere an diesem Projekt, dass Wissenschaft sowohl im Schulumfeld als auch in der realen Forschungsumgebung, wie im Forschungszentrum Jülich, erlebbar gemacht wird. Das Lernen in so unterschiedlichen Umgebungen kann besonders nachhaltig für Naturwissenschaften motivieren.
Das Forschungszentrum und auch RWE Power verfolgen auch eigene Ziele. Beide bilden viele Jugendliche aus und können inzwischen nicht mehr genügend Bewerberinnen und Bewerber für die zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze finden. Das liegt unter anderem daran, dass viele junge Leute insbesondere Mädchen in der Schule nicht genügend für Naturwissenschaft und Technik begeistert werden.
Das modernisierte Schullabor soll einen Beitrag dazu leisten, dass sich auf diesem Gebiet etwa ändert. Das Projekt hat Modellcharakter und soll nach Möglichkeit auf andere Schulen und andere Fächer als Biologie ausgedehnt werden.
Enge Kooperation mit dem Forschungszentrum
Die Anne-Frank-Gesamtschule kooperiert schon lange mit dem JuLab. Vier Mal im Jahr sind Schülergruppen der Oberstufe für einen ganzen Tag im Forschungszentrum zu Gast, um dort in die Welt der Wissenschaften einzutauchen. Zusätzliche Exkursionen zu Instituten des Forschungszentrums ermöglichen es den Jugendlichen, Forschungsarbeit unter realen Bedingungen kennenzulernen.
Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass sich Schülerinnen und Schüler am ehesten für Naturwissenschaften und Technik begeistern lassen, wenn sie selbst Experimente durchführen können.
Dabei ist entscheidend, dass die Möglichkeiten im JuLab weit über das hinaus, gehen, was in den weiterführenden Schulen bisher geboten werden kann.