„Betreuungsgeld ist falsche Weichenstellung“

Nietan fordert stattdessen Ausbau von Kitaplätzen

„Das Betreuungsgeld ist eine falsche Weichenstellung, die auf Jahre die Chancen von Kindern und Frauen verschlechtert. Es ist ein Hemmnis für gute Bildung, es ist ein Stolperstein für Integration, es ist eine Falle für Frauen – und es ist noch dazu eine Sackgasse für Fachkräfte“, lehnt der SPD-Bundestagsabgeordnete Dietmar Nietan den gestern in 1. Lesung behandelte Gesetzesentwurf zum Betreuungsgeld ab.

„Deshalb will es keiner – auch keiner von denjenigen, auf deren Urteil CDU und FDP sonst Wert legen: Nicht die Arbeitgeber, nicht die evangelische Kirche, nicht die Caritas, nicht der Familienbund der Katholiken und nicht der Landfrauenverband. Auch haben sich verschiedene Sozialverbände im Kreis Düren wie zum Beispiel die AWO dagegen ausgesprochen“, zählt Sozialdemokrat Nietan die große Gemeinschaft der Betreuungsgeld-Kritiker auf.

Die meisten Bürgerinnen und Bürger hielten stattdessen Verbesserungen des Kinderbetreuungsangebots für erforderlich: „Uns fehlen noch Kitaplätze, auch im Kreis Düren. Wir müssen die Betreuungsqualität verbessern und die Öffnungszeiten ausweiten. Deshalb sollten wir das Geld besser dort investieren als in ein Betreuungsgeld, dass keiner will außer in Bayern.“

Die Mehrheit der Abgeordneten im Deutschen Bundestag lehne das Betreuungsgeld ab. Bei einer freien Abstimmung gäbe es keine Mehrheit für das
Betreuungsgeld, ist die Einschätzung von Nietan.

„Deshalb setze ich darauf, dass Abgeordnete aus der schwarz-gelben Koalition mit uns gemeinsam „Nein“ sagen in der Schlussabstimmung des Gesetzes. Ich appelliere an meinen Bundestagskollegen von der CDU, Thomas Rachel, aus der großen Ablehnung in der Bevölkerung und unter den Verbänden den Schluss zu ziehen, das Betreuungsgeld abzulehnen.“