Die Internetseite abgeordnetenwatch.de hat eine Auswertung der Fehlzeiten von Bundestagsabgeordneten bei namentlichen Abstimmungen vorgenommen. Insgesamt wurden 62 namentliche Abstimmungen ausgewertet. Dort ist nachzulesen, dass ich an 32 namentlichen Abstimmungen nicht teilgenommen habe und damit bei den Fehlzeiten bei Namentlichen Abstimmungen den 3. Platz einnehme.
Zu der Auswertung kommen Sie hier: http://blog.abgeordnetenwatch.de/2012/04/25/142-abgeordnete-fehlten-bei-keiner-abstimmung-gauweiler-spitzenreiter-beim-blaumachen/
Da die Bürgerinnen und Bürger ein Recht haben zu erfahren, aus welchen Gründen ich so oft nicht an Namentlichen Abstimmungen teilgenommen habe, möchte ich dazu folgendes mitteilen:
Es ist gut, dass Abgeordnetenwatch erneut eine solche Auswertung gemacht hat. Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht zu erfahren, wie oft und an welchen namentlichen Abstimmungen ihr Abgeordneter teilgenommen hat und wie er abgestimmt hat. Deshalb fühle ich mich verpflichtet, aufzuklären, aus welchen Gründen ich bei den 62 ausgewerteten namentlichen Abstimmungen bei 32 nicht mitgestimmt habe.
Im Wesentlichen haben drei Umstände dazu geführt, dass ich in den letzten rund 2,5 Jahren an 16 Tagen nicht an namentlichen Abstimmungen teilgenommen habe:
1.Im Europa-Ausschuss des Bundestages bin ich bei der SPD-Fraktion zuständig für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU. Daraus ergeben sich im Auftrag des Bundestages oder im Auftrag der SPD-Fraktion Dienstreisen ins Ausland. Dies führt dazu, dass ich mich manchmal auch an Sitzungstagen des Bundestages auf Konferenzen und Veranstaltungen im Ausland aufhalten muss.
2.In der 1. Hälfte des Jahres 2011 war ich über einen längeren Zeitraum erkrankt und konnte deshalb aus gesundheitlichen Gründen an einigen Sitzungstagen des Bundestages nicht teilnehmen.
3.Zwischen Mitte Mai und Mitte Juli 2010 habe ich als Mitglied der Verhandlungskommission der NRW-SPD in Düsseldorf an Sondierungsgesprächen und Verhandlungen zur Bildung einer neuen Landesregierung teilgenommen und konnte deshalb in dieser Zeit an vielen Sitzungen des Bundestages nicht teilnehmen.
Meine Arbeit in den Bereichen der europäischen Integration und und der Außenpolitik werden immer wieder auch einmal dazu führen, dass ich nicht an jeder Abstimmung im Bundestag teilnehmen kann. Allerdings hoffe ich sehr auf Verständnis dafür, dass man in diesem Bereich nur etwas für ein besseres Miteinander in Europa erreichen kann, wenn es auch persönliche Kontakte zwischen den Abgeordneten aus den verschiedenen Ländern gibt. Völkerverständigung kann man nicht vom Schreibtisch in Berlin aus betreiben.
Die Höhe meiner Abwesenheit bei namentlichen Abstimmung resultiert aber aus zwei unvorhersehbaren Umständen: Einer längeren Erkrankung und zweimonatigen Sondierungs- bzw. Koalitionsgesprächen in Düsseldorf. So kann man auch nachprüfen, dass ich in meinen beiden vorhergehenden Legislaturperioden an fast allen Namentlichen Abstimmungen teilgenommen habe!
Wegen der oben genannten Umstände bitte ich um Verständnis für die häufige Abwesenheit bei namentlichen Abstimmungen in den letzten 24 Monaten. Wenn ich nicht krank war, lag meine Arbeitszeit auch in den Wochen, in denen ich bei Namentlichen Abstimmungen gefehlt habe, immer bei 12 bis 16 Stunden am Tag.
Abschließend will ich noch betonen, dass meine Fehlzeiten in keiner Weise im Zusammenhang mit lukrativen "Nebenbeschäftigungen" stehen, wie es bei einigen Abgeordneten der Fall ist. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger, die mir sehr große Freude bereitet. Ich habe mich bei Fehltagen immer ordnungsgemäß bei meiner Fraktion und dem Bundestagspräsidenten entschuldigt. Selbstverständlich wurde bei Fehltagen auch meine Abgeordnetendiät ordnungsgemäß gekürzt.